Palmsonntag
In den Tagen der Fastenzeit haben wir uns auf Ostern vorbereitet; wir haben uns bemüht um die Bekehrung unseres Herzens und um tätige Nächstenliebe. Mit der ganzen Kirche treten wir nun in die Feier der österlichen Geheimnisse unseres Herrn Jesus Christus ein. Er ist in seine Stadt Jerusalem eingezogen; dort wollte er Lei-den und Tod auf sich nehmen, dort sollte er auch auferstehen. Mit Glauben und innerer Hingabe begehen wir das Gedächtnis seines Einzugs. Wir folgen dem Herrn auf seinem Leidensweg und nehmen teil an seinem Kreuz, damit wir auch Anteil erhalten an seiner Auferstehung und seinem Leben.
Der Einzug Jesu in Jerusalem wird von allen vier Evangelisten berichtet. Markus ist der Nüchternste, bei ihm bleibt alles in bescheidenem Rahmen. Matthäus berichtet grösser und feierlicher. Das Prophetenwort Sacharja 9,9 erfüllt sich: Jesus kommt als König nach Jerusalem, bescheiden und als Friedenskönig. Das Volk aber jubelt ihm zu als dem Sohn Davids, als dem, der „im Namen des Herrn“ kommt.
Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
Als sich Jesus mit seinen Begleitern Jerusalem näherte und nach Betfage am Ölberg kam, schickte er zwei Jünger voraus und sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; dort werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los, und bringt sie zu mir! Und wenn euch jemand zur Rede stellt, dann sagt: Der Herr braucht sie, er lässt sie aber bald zurückbringen. Das ist geschehen, damit sich erfüllte, was durch den Propheten gesagt worden ist: Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir. Er ist friedfertig, und er reitet auf einer Eselin und auf einem Fohlen, dem Jungen eines Lasttiers.
Die Jünger gingen und taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte. Sie brachten die Eselin und das Fohlen, legten ihre Kleider auf sie, und er setzte sich darauf. Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf der Strasse aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg.
Die Leute aber, die vor ihm hergingen und die ihm folgten, riefen: Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe!
Als er in Jerusalem einzog, geriet die ganze Stadt in Aufregung, und man fragte: Wer ist das? Die Leute sagten: Das ist der Prophet Jesus von Nazaret in Galiläa.
Mt 21, 1-11
Palmzweige - Zeichen der Hoffnung
Die Palmzweige sind Symbole für den Einzug Jesu und dessen Huldigung. Wenn wir nun am Palmsonntag mit grünen Zweigen eine Prozession halten, so drücken wir damit aus, dass wir, so wie die Menschen damals vor Jerusalem, Jesus in unserer Mitte haben wollen und ihn begrüssen. Es ist Ausdruck unserer Freude und unseres Jubels. Wenn wir die Zweige dann nach Hause mitnehmen und hinter ein Kreuz oder Heiligenbild stecken, so soll uns das das ganze Jahr über daran erinnern, dass wir in unserem Leben Jesus folgen wollen.
Die Palmzweige werden vor dem folgenden Aschermittwoch verbrannt und im Aschermittwochsgottesdienst gesegnet. Aus ihrer Asche besteht das Aschenkreuz, das am Aschermittwoch den Menschen auf die Stirn gezeichnet wird.
Pfr. Ernst Fuchs
Ostern
An Ostern steht jeder Mensch vor der Entscheidung. Wenn Jesus auferstanden ist und lebt, dann können wir ihm begegnen. „Ich bin bei euch alle Tage“, versichert Jesus seinen Jüngern vor der Himmelfahrt. Er meint also genau nicht, dass er für sie nun weiter weg sein wird als zur Zeit seines irdischen Lebens. Im Gegenteil: im Glauben wird Jesus persönlich erfahrbar, sogar inniger und beständiger als durch eine Berührung der Hände. Da-rum sagt er zu Maria aus Magdala: „Halte mich nicht fest“. Sie muss ihn nicht festhalten, denn wer glaubt wie sie, dem ist Jesus immer nah.
Auch wir alle können Jesus ganz konkret begegnen. Er ruft jeden persönlich bei seinem Namen. Maria aus Magdala hat seinen Ruf an jenem Ostermorgen gehört. Weichen auch wir diesem Ruf nicht aus!
Durch Jesus Christus ruft uns Gott zum Leben, zu einem Leben, das viel grösser ist, als das, was wir sehen und kennen. Denn die Gestalt dieser Welt vergeht ja. Auch wir selbst. Wer aber an Christus glaubt, wird leben in Ewigkeit.
Sie sehen rechts die diesjährige Osterkerze mit dem Regenbogen und der Taube mit dem Olivenzweig. Die Motive wurden vor Ausbruch der Corona-Pandemie ausgewählt, passen aber wunderbar in diese Zeit! Lesen Sie dazu die tröstliche Geschichte im Buch Genesis 8-9.
Im Namen des ganzen Pfarreiteams wünsche ich Ihnen frohe und gesegnete Ostern!
Pfr. Ernst Fuchs
Das Osterevangelium
Am ersten Tag der Woche kam Maria von Mágdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war. (…) Sie wandte sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast! Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbúni! das heisst: Meister. Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott. Maria von Mágdala kam zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie berichtete, was er ihr gesagt hatte.
Joh 21, 1.14-18
Das Osterwasser - Symbol des Lebens
Seit Anbeginn der Menschheit gilt das Wasser als Symbol für das Leben und die Fruchtbarkeit. Das Osterwasser wird während der Osternachtliturgie gesegnet und steht ab Ostersonntag in der Pfarrkirche zum Mitnehmen bereit.
Gebet
Herr, unser Gott, sei deinem Volk nahe, das wachend und betend diese Osternacht feiert. Du hast uns wunderbar erschaffen und noch wunderbarer wiederhergestellt. Wir gedenken deiner grossen Taten und bitten dich:
Segne dieses Wasser, das uns an deine Sorge für uns Menschen erinnert. Im Anfang hast du das Wasser erschaffen, damit es der Erde Fruchtbarkeit bringt und uns Menschen zum frischen Trunk und zum reinigenden Bad wird.
Du hast das Wasser in Dienst genommen für das Werk deines Erbarmens: Im Roten Meer hast du dein Volk durch das Wasser aus der Knechtschaft Ägyptens befreit, in der Wüste mit Wasser aus dem Felsen seinen Durst gestillt.
Die Propheten sahen im Bild des lebendigen Wassers den Neuen Bund, den du mit uns Menschen schliessen wolltest.
Durch das Wasser, das Christus im Jordan geheiligt hat, reinigst du im Bad der Taufe den sündigen Menschen und schenkst ihm das neue Leben deiner Kinder.
Darum sei dieses Wasser eine Erinnerung an unsere Taufe, es vereinige uns in österlicher Freude mit allen, die aus dem Wasser und dem Heiligen Geist wiedergeboren sind zum ewigen Leben. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Osterei
Die Tradition, am Osterfest Eier zu segnen, hat ihre Wurzeln be-reits im Urchristentum. Dabei handelt es sich nicht, wie oft fälschlicherweise angenommen, um einen heidnischen Brauch, sondern um eine alte christliche Tradition. Schon seit frühester Zeit wird dem Ei eine besondere Symbolkraft zugewiesen. Das Ei galt in den antiken Kulturen und Religionen als ein Symbol für die Fruchtbarkeit.
Im Christentum wurde diese symbolische Deutung des Eies auf-genommen und mit der Segnung der Ostereier weiterentwi-ckelt. Hier steht die unversehrte Hülle des Eies nun einerseits für die Auferstehung Jesu:
Wie das Küken die Schale durchbricht, so kommt Jesus lebend aus dem Felsengrab. Deshalb diente das Ei bei den frühen Christen auch als Grabbeigabe. Andererseits verweist das Ei oft im Hintergrund oder als Randmotiv auf Marienbildern auf die jungfräuliche Geburt Jesu.
Nach einer alten Legende soll das Ei sogar mit der Leidensgeschichte Jesu in Verbindung stehen: Angeblich hat Maria Magdalena einen römischen Wachsoldaten mit einem Ei besto-chen, um auf diese Weise in das Haus des Pilatus eintreten und am Prozess Jesu teilhaben zu können.
Jesus sagt: „Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.“
Wie kam die Biene ins Exsultet?
Vielleicht hat sich der eine oder andere von uns bei den Osterfeierlichkeiten der vergangenen Jahre etwas schmunzelnd gefragt, wieso denn eigentlich Bienen in diesen gut fünfminutigen liturgischen Gesang Eingang gefunden haben:
Aus dem köstlichen Wachs der Bienen bereitet, wird sie dir dargebracht von deiner heiligen Kirche […]. Die Flamme wird genährt vom schmelzenden Wachs, das der Fleiss der Bienen für diese Kerze bereitet hat.
So seltsam, wie es einem beim Hören vielleicht vorkommen mag, ist es gar nicht, wenn man die Hintergründe dazu etwas kennt:
Jedem dürfte einleuchten, dass zur Zeit der Entstehung des Exsultet – im 4. Jahrhundert erstmals bezeugt – Kerzen nicht aus Paraffin, sondern aus Bienenwachs gefertigt wurden. Weniger bekannt dürfte allerdings sein, dass die Textfassungen des Exsultet der ersten christlichen Jahrhunderte ein mehrversiges Bienenlob enthielten, genau genommen eine nahezu biologiebuchartige Darstellung über Arbeit- und Lebensweise der Bienen nach Vergils Georgica, im ersten Jahrhundert vor Christus verfasst. Über die Angemessenheit eines Bienenlobes solcher Ausdehnung innerhalb dieses liturgischen Gesanges war man schon früh geteilter Meinung, und das mag auch einer der Gründe gewesen sein, die zu seinem Verschwinden spätestens im Zuge der Reformen im Anschluss an das Konzil von Trient 1570 führten.
Festzuhalten ist jedenfalls, dass die uns heute etwas seltsam vorkommenden Erwähnungen einen direkten Bezug zu jenem verschwundenen Bienenlob sind.
Aber warum fand solch ein Bienenlob überhaupt jemals Eingang in das Exsultet?
Nach antikem Verständnis galt die Biene als geschlechtslos: Sie sammelte ihren Nachwuchs aus Blättern und Kräutern und kannte also weder Beischlaf noch Gebären. Für Maria und deren jungfräuliche Keuschheit war die Biene also die Allegorie schlechthin, was von den Kirchenvätern verständlicherweise aufgegriffen wurde.
Das wird vielleicht noch deutlicher, wenn man weiss, dass in der liturgischen Übersetzung des Exsultet für den deutschsprachigen Raum dem andächtigen Besucher der Osternacht ein Detail vorenthalten wird: Wo wir im Deutschen hören, dass es der Fleiss der Bienen ist, die den Wachs für diese Kerze bereitete, steht im lateinischen Text eigentlich, dass die "apis mater" (die Biene, die Mutter ist) den Wachs herangebildet hat.
Wenn wir in gut altkirchlichem Verständnis den auferstandenen Christus in der Osterkerze sehen und in der Biene die jungfräuliche Mutter Maria, die ihn irdisch herangebildet hat, blitzt kurz auf, wie sehr Ostern und Weihnachten, Menschwerdung und Erlösung, eigentlich zusammengehören: Es kann nur sterben (und in besonderen Fällen auch auferstehen), wer auch geboren wurde.
Also geht es letztlich gar nicht um die Bienen an sich, sondern um Maria als Mutter Gottes.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein frohes und gesegnetes Osterfest: Der Herr ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden, Halleluja!
Florian Moskopf, Kirchenmusiker!
Die Überschrift dieses Artikels ist Untertitel des Vorwortes eines im Verlag Friedrich Pustet erschienen Buches über das Exsultet von Guido Fuchs und Hans Martin Weikmann, das wärmstens zu empfehlen ist.
Vierter Fastensonntag (Joh, 9,1-41)
Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes
«In jener Zeit sah Jesus einen Mann, der seit seiner Geburt blind war. Jesus spuckte auf die Erde; dann machte er mit dem Speichel einen Teig, strich ihn dem Blinden auf die Augen und sagte zu ihm: Geh und wasch dich in dem Teich Schiloach! Das heißt übersetzt: der Gesandte. Der Mann ging fort und wusch sich. Und als er zurückkam, konnte er sehen. Die Nachbarn und jene, die ihn früher als Bettler gesehen hatten, sagten: Ist das nicht der Mann, der dasaß und bettelte? Einige sagten: Er ist es. Andere sagten: Nein, er sieht ihm nur ähnlich. Er selbst aber sagte: Ich bin es. Da brachten sie den Mann, der blind gewesen war, zu den Pharisäern. Es war aber Sabbat an dem Tag, als Jesus den Teig gemacht und ihm die Augen geöffnet hatte. Auch die Pharisäer fragten ihn, wie er sehend geworden sei. Er antwortete ihnen: Er legte mir einen Teig auf die Augen und ich wusch mich und jetzt sehe ich. Einige der Pharisäer sagten: Dieser Mensch ist nicht von Gott, weil er den Sabbat nicht hält. Andere aber sagten: Wie kann ein sündiger Mensch solche Zeichen tun? So entstand eine Spaltung unter ihnen. Da fragten sie den Blinden noch einmal: Was sagst du selbst über ihn? Er hat doch deine Augen geöffnet. Der Mann sagte: Er ist ein Prophet. Sie entgegneten ihm: Du bist ganz und gar in Sünden geboren und du willst uns belehren? Und sie stießen ihn hinaus. Jesus hörte, dass sie ihn hinausgestoßen hatten, und als er ihn traf, sagte er zu ihm: Glaubst du an den Menschensohn? Da antwortete jener und sagte: Wer ist das, Herr, damit ich an ihn glaube? Jesus sagte zu ihm: Du hast ihn bereits gesehen; er, der mit dir redet, ist es. Er aber sagte: Ich glaube, Herr! Und er warf sich vor ihm nieder.»
Das ist die Frohbotschaft unseres Herrn Jesus Christus
Heilung durch Berührung
In jener Zeit in der Jesus lebte war für alle Juden klar: Eine Behinderung ist - wie auch jede Krankheit und jedes andere Unheil - eine Strafe Gottes.
Doch Jesus, der Sohn Gottes, weiss es besser! Und dies soll auch uns ein kleiner Trost in dieser ungewissen, beängstigenden und verstörenden Zeit sein: Krankheiten, Epidemien, Behinderungen und andere körperlichen oder seelischen Leiden sind keine Strafe Gottes!
Jesus reagiert auf den blinden Mann indem er ihn berührt und durch diese Berührung heilt. Heilung findet durch Berührung statt.
Heute ist es uns - insbesondere unter den gegebenen Umständen - nicht erlaubt, einen anderen Menschen ohne triftigen Grund zu berühren. Doch wir sind gerade jetzt dazu aufgerufen, uns von Jesus berühren zu lassen und andere Menschen zu dieser heilsamen Berührung durch Jesus zu führen: im Gebet, in der tätigen Unterstützung, durch liebe Worte, durch gute Gedanken oder durch das Entzünden einer Kerze.
In diesem Sinne soll die Osterkerze – das Symbol unseres auferstandenen Herrn Jesus Christus – für alle brennen, die diese heilende und tröstende Berührung Jesu besonders nötig haben.
Gebet während der Corona-Pandemie
Gott, unser Leben und Licht,
wir haben die Osterkerze angezündet. Sie ist ein Zeichen: Dein Licht leuchtet in unsere Nacht. Seit Menschengedenken ist das so – auch in dieser schwierigen Zeit. Wir danken dir. Stehe allen bei, deren Leben in Gefahr ist. Schütze alle, die im Gesundheitswesen arbeiten. Stärke alle, die in der Corona-Pandemie Verantwortung übernehmen und schwierige Entscheidungen treffen müssen.
Gott bei den Menschen,
wir teilen das Licht mit allen, die eine Kerze entzünden. Es ist ein Zeichen: in dir sind wir verbunden mit Christinnen und Christen und mit vielen anderen Menschen – eine weltumspannende Gemeinschaft. Wir danken dir. Sei allen nahe, die isoliert und einsam sind. Schenke Gelassenheit und Geduld, wo in Beziehungen und Familien die ständige Nähe zur Belastung wird. Stärke unsere Solidarität.
Gott unsere Hoffnung,
wir kommen zu dir mit Gedanken, Sorgen, Gebeten. Die Kerze ist ein Zeichen: du bist da, hier, jetzt – wie auch immer es weitergeht in dieser schwierigen Lage. Wir danken dir. Schütze uns. Sei den Sterbenden nah. Führe die Verstorbenen zu deinem wärmenden Licht. In deinem Licht geborgen beten wir:
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gibt uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Segensbitte
Gott, der uns wahrnimmt wie wir sind, lässt zu unserer Erfahrung werden, was er uns durch Jesus Christus zugesichert hat:
Bei uns zu sein in Angst und Unsicherheit, zu uns zu stehen in Ausweglosigkeit und Verlassenheit, uns zu trösten wenn wir bekümmert sind, sich der Bedürftigkeit unserer Herzen anzunehmen und uns zu geben, was wir selber nicht können: Wachsendes Vertrauen mitten in den Wiedersprüchen dieses Lebens.
Dazu segne uns unser Dreieiniger Gott: Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Vierter-Fastensonntag-2020.pdf
Fünfter Fastensonntag (Kapellfest)
Seit über 300 Jahren findet in Lachen das Kapellfest statt. Dieses Jahr fallen die Feierlichkeiten dazu infolge des Coronavirus aus. Trotzdem wollen wir der ‚Schmerzhaften Muttergottes im Ried‘ gedenken und sie um Fürsprache in dieser ungewissen Zeit bitten. Machen wir uns auf zu einer Reise zurück in biblische Zeit und lesen, was uns die heilige Schrift über Maria zu erzählen hat…
LK 1, 26- 38
Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes
«Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüsst du Begnadete, der Herr ist mir dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruss zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihre: Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären; dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird gross sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du gesagt hast.»
Das ist die Frohbotschaft unseres Herrn Jesus Christus
‘Ja’ zu Gott
Maria war eine junge Frau, die in Nazaret gelebt hat und mit einem Mann namens Josef verlobt war. Gott hat sie auserwählt, die Mutter seines Sohnes zu werden.
Zu dieser jungen Frau kam nun der Engel Gabriel und überbrachte ihr die Botschaft, sie werde Mutter des Gottessohnes werden. Maria hat so reagiert, wie wahrscheinlich wir alle reagiert hätte: Sie ist zuerst einmal erschrocken. Doch nachdem sie sich von ihrem ersten Schreck erholt und wieder gefasst hatte, stellte sie dem Engel eine Rückfrage.
Die Tatsache, dass sie sich traute, eine Frage zu stellen, zeigt uns, dass Maria nicht einfach alles mit sich machen liess. Sie hatte den Mut, einem Engel eine kritische Frage zu stellen. Sie wollte also von Gott eine Begründung, eine Erklärung. Erst nachdem der Engel ihr daraufhin eine Antwort gegeben hatte, war sie bereit, ‘Ja’ zu sagen. Und dieses ‘Ja’ sagte sie nicht unterwürfig, auch nicht mit Bedauern oder überschwänglicher Freude. Ihre Antwort ist eine bewusste Zuwendung zu Gott. Eine bewusste Lebensübergabe und ein Glaubens¬zeugnis: ‚Gott hat mich auserwählt, das ist eine Ehre, gleichzeitig aber auch eine unglaubliche Herausforderung. Dieser Herausforderung werde ich mich stellen und alle Konsequenzen tragen, und dabei vertraue ich ganz auf Gott’.
Pastoralassistentin Erika Rauchenstein
Vertrauen auch wir auf Gott und loben ihn, wie es Maria getan hat:
Magnificat
Meine Seele preist die Grösse des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Grosses an mir getan, und sein Name ist heilig. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten. Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind. Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen. Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen das er unseren Vätern verheissen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.
Fürbitten
Wie Maria sagen auch wir unser ‘Ja’ zu Gott und bitten ihn auf ihre Fürsprache um Hilfe und Beistand in dieser schweren Zeit:
- Für alle Menschen die einen besonderen Dienst leisten, gib ihnen Kraft für ihre Aufgabe.
- Für alle Menschen die auf Hilfe angewiesen sind, lass sie Hilfe erfahren und annehmen.
- Für alle kranken, alten und einsamen Menschen, insbesondere für diejenigen, die am Coronavirus erkrankt sind, lass sie Halt im Glauben erfahren und heile sie an Körper und Geist.
- Für alle Kinder und ihre Eltern, lass sie füreinander da sein und hilf, dass Familien näher zusammenwachsen.
- Für alle Verantwortlichen in Politik, Religion, im Gesundheitswesen, in Erziehung und Wirtschaft, erleuchte und führe sie mit deinem Heiligen Geist.
- Für alle unsere Sterbenden und unsere Verstorbenen, nimm sie auf in dein Reich der Liebe und des Lichts.
Gott, wir wollen glauben und vertrauen wie es Maria getan hat, hilf uns dabei. Amen.
Segensbitte
Auf die Fürsprache der Heiligen Maria heile und segne uns unser dreieiniger Gott. Er erhalte uns gesund an Leib und Seele, er beschütze unsere Familien und Freunde, unser Land und die ganze Welt: Gott der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Fünfter-Fastensonntag-2020.pdf
Zweiter Sonntag der Osterzeit (Joh 20,19-29)
Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes
«Am Abend des ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch. Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert. Thomas, genannt Didymus – Zwilling – einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meine Finder nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht.
Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder versammelt, und Thomas war dabei. Die Türen waren verschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! Dann sage er zu Thomas; Streck deine Finger aus – hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!
Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott!
Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.»
Das ist die Frohbotschaft unseres Herrn Jesus Christus
'Glauben ist Glaubenssache'
Nach einer Verletzung heilen Wunden mit der Zeit wieder. Was zurückbleibt, sind Narben. Manchmal werden diese Narben zu unverwechselbaren Erkennungszeichen eines Menschen. Das heutige Evangelium berichtet uns von Jesus, der mit seinen Narben, mit seinen verheilten Verletzungen aus seiner Folterung, zu seinen Jüngern gekommen ist. Diese haben den Auferstandenen an seinen Verletzungen erkannt.
Doch nun kommt Thomas dazu. Er war nicht dabei, als Jesus den anderen erschienen ist. Von ihm wird verlangt, dass er glaubt, ohne dass er – wie die anderen – den Beweis, die Narben, gesehen hat.
Wir leben in einer Welt, die alles beweisen will und vieles auch erklären kann. Doch je mehr wir erfahren und erklären können, umso weniger glauben wir an die mystische und mythische Dimension, an die unsichtbare Welt und die Welt der Wunder. Umso weniger bleibt übrig für unsere Phantasie- und Traumwelt. Was früher als Wunder angesehen wurde, wird heute rational erklärt und verliert dadurch an Aussagekraft.
Die Welt wird entmythologisiert und damit stirbt auch alles immer mehr ab, was mit dem Glauben an Gott zu tun hat.
Ich denke, der Apostel Thomas befindet sich mit uns in guter Gesellschaft und auch in der gleichen Problematik. Wie von uns, wird von ihm verlangt, dass er glaubt, ohne Beweise gesehen zu haben. Wir müssen uns darauf verlassen, dass das stimmt, was uns aus der Bibel überliefert wurde.
Wie Thomas möchten auch wir die verheilten Wunden Jesu, die Narben, sehen und berühren.
Und genau das können wir nicht.
Und genau das macht den Glauben aus, so schwierig es auch manchmal sein kann: Glaube ist nicht Wissen, Glaube ist Glaubenssache. Amen.
Pastoralassistentin Erika Rauchenstein
Gebet
Alles, was nicht Gott ist, kann meine Hoffnung nicht erfüllen.
Gott selbst verlange und suche ich.
An dich allein mein Gott wende ich mich.
Du allein hast meine Seele erschaffen.
Du allein kannst meine Seele neu schaffen.
Du allein kannst ihr dein Antlitz immer neu eindrücken.
Amen.
Fürbitten
Jesus hat die Grenze zwischen Leben und Tod überschritten und uns damit erlöst. Durch ihn kommen wir mit unseren Bitten voll Vertrauen vor Gott:
- Für alle Menschen, die keinen inneren Frieden haben. Hilf ihnen ihre Unruhe zu überwinden.
- Für alle Menschen, die nicht Träumen und an keine Wunder glauben können. Öffne ihnen ihre Sinne für das Mystische.
- Für alle Kinder die in diesen Tagen ihre Erstkommunion feiern würden. Schenke ihnen Geduld und weiterhin Vorfreude auf das Fest, das kommen wird.
- Für alle Eltern, Lehrer und Erzieher und für alle, die Wissen und Lebenserfahrung vermitteln. Schenke ihnen besonders in dieser schweren Zeit Ausdauer und Kraft.
- Für alle, die einen lieben Menschen verloren haben. Schenke ihnen Trost und die Gewissheit, dass mit dem Tod nicht alles zu Ende ist.
Ewiger Gott, wir vertrauen dir auch alle unsere unausgesprochenen Bitten an und danken dir, dass du uns immer hörst, durch deinen Sohn und unseren Bruder, Jesus Christus. Amen.
Segensbitte
Der allmächtige Gott hat uns durch die Auferstehung seines Sohnes aus Sünde und Tod erlöst; er segne uns und schenke uns seine Freude.
Jesus Christus durch den wir von allen Fesseln befreit sind, bewahre uns immer in der Gemeinschaft des Glaubens.
Der Heilige Geist stärke uns in Leiden und Prüfungen und bewahre uns vor Angst und Not. So segne uns der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Sechster Sonntag der Osterzeit (1 Petr 3,15-18)
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Petrus
«Brüder und Schwestern! Haltet in eurem Herzen Christus, den Herrn, heilig! Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt; aber antwortet bescheiden und ehrfürchtig, denn ihr hab ein reines Gewissen. Dann werden die, die euch beschimpfen, weil ihr in der Gemeinschaft mit Christus ein rechtschaffenes Leben führt, sich wegen ihrer Verleumdungen schämen müssen. Es ist besser, für gute Taten zu leiden, wenn es Gottes Wille ist, als für böse. Denn auch Christus ist der Sünden wegen ein einziges Mal gestorben, er, der Gerechte, für die Ungerechten, um euch zu Gott hinzuführen; dem Fleisch nach wurde er getötet, dem Geist nach lebendig gemacht.»
Das sind die Worte des lebendigen Gottes
‘Fragen und Antworten’
Kleine Kinder fragen uns gerne Löcher in den Bauch. Das kann uns manchmal ganz schön auf die Nerven gehen. Doch nur so lernen sie etwas dazu. Nur so kann ihre Neugierde gestillt werden. Es gibt kaum etwas schlimmeres als Kinder – oder auch Erwachsene – die keine Fragen mehr stellen. Denn wo jemand keine Fragen mehr stellt, da gehen auch die Antworten ins Leere. Jemandem, der keine Fragen hat, können wir auch keine Antworten geben. Wir können ihm vielleicht etwas aufdrängen, aber wirkliche mitgeben können wir ihm nichts.
Das gilt ganz besonders auch in Glaubensangelegenheiten.
Nur dort können wir den Glauben wirklich weitergeben, wo Menschen danach fragen. Jahrhunderte lang, bis in unsere Zeit hinein, wurde diese Tatsache, oder vielleicht besser, diese Weisheit ignoriert.
Die Kirche gibt nämlich gerne Antworten darauf, wo gar keine Fragen gestellt werden. Und umgekehrt weicht sie gerne den unbequemen Fragen aus.
Das führt zu Unverständnis und Missverständnissen.
Das ist ganz bestimmt nicht im Sinne Jesu. Jesus hat das nicht so gewollt. Zum Glück sind wir heute so weit, dass wir durch unser historisches Wissen und die Zeugnisse aus der heiligen Schrift erahnen können, wer Jesus war und was er wirklich wollte. Und wir wissen, wie sehr er die Menschen liebte, wie gütig er war und wie ihm das Wohl aller Geschöpfe am Herzen lag.
Wir müssen lernen unsere Glaubensfragen direkt an Jesus zu stellen und dann auf seine Antworten zu hören. Natürlich werden wir diese Antworten nicht mit unseren Ohren hören. Aber wir können sie in den heiligen Schriften nachlesen oder sie in Gebet und Meditation in unseren Herzen spüren.
Und wie wir Jesus fragen stellen und auf seine Antwort hoffen dürfen, so müssen wir jeden Tag neu lernen, auch unseren Mitmenschen Fragen zu stellen, ihre Antworten zu hören und selber Antworten zu geben.
Vielleicht werden wir durch unser Ringen um Fragen und Antworten auch andere Menschen motivieren, Fragen zu stellen und nach Antworten zu suchen. So entsteht und lebt Beziehung unter den Menschen. So wird auch unser Glaube lebendig.
So kommen wir einander und Jesus näher.
Pastoralassistentin Erika Rauchenstein
Gebet
Ich lasse mich dir, heiliger Gott und bitte dich: Mach ein Ende aller Unrast.
Alle ungelösten Fragen, alle Mühen mit mir selbst, alle verkrampften Hoffnungen lasse ich dir.
Ich lasse mich dir, ich gehöre dir, Gott. Du hast mich in deiner guten Hand. Ich danke dir.
Amen.
Fürbitten
Lebendiger Gott, wir vertrauen auf dich und kommen mit unseren Bitten zu dir:
- Erfülle die Menschen, die Fragen stellen und nach Antworten suchen, mit deinem heiligen Geist.
- Rüttle die Menschen wach, die verlernt haben Fragen zu stellen.
- Öffne allen Menschen ihre Sinne, damit sie die Anliegen ihrer Mitmenschen verstehen.
- Mach uns bereit auf den Willen und die Botschaft deines Sohnes Jesus Christus zu hören und ihm zu folgen.
- Lass alle Verantwortlichen in Kirche, Wirtschaft, Politik und Familie Vorbilder im Leben und im Glauben sein.
- Nimm all unsere Verstorbenen auf in dein Reich. Und lass sie dort die Antworten finden, die sie ihr Leben lang gesucht haben.
Dreieiniger Gott, wir preisen dich und danken dir, heute und alle Zeit, bis in Ewigkeit. Amen.
Segensbitte
Dreieiniger Gott, du stärkst uns immer wieder neu durch deine Nähe und Fürsorge. Wir danken dir für deine Grosszügigkeit. Wir bitten dich, lass uns im täglichen Leben Zeugnis für dich ablegen, damit immer mehr Menschen Antworten auf ihre Fragen finden. Dazu segne uns und alle die wir lieben unser Dreieiniger Gott: Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Sechster-Ostersonntag-2020.pdf
Siebter Sonntag der Osterzeit (Joh 17,1-11a)
Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes
«In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist da. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht. Denn du hast ihm Macht über alle Menschen gegeben, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben schenkt. Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast. Ich habe dich auf der Erde verherrlicht und das Werk zu Ende geführt, das du mir aufgetragen hast. Vater, verherrliche du mich jetzt bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war. Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie gehörten dir, und du hast sie mir gegeben, und sie haben an deinem Wort festgehalten. Sie haben jetzt erkannt, dass alles, was du mir gegen hast, von dir ist. Denn die Worte, die du mir gegeben hast, gab ich ihnen, und sie haben sie angenommen. Sie haben wirklich erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und sie sind zu dem Glauben gekommen, dass du mich gesandt hast.
Für sie bitte ich; nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir. Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein; in ihnen bin ich verherrlicht. Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt, und ich gehe zu dir. »
Das ist die Frohbotschaft unseres Herrn Jesus Christus
‘Familienbetrieb Reich Gottes’
In der ersten Zeit nach ihrer Berufung waren die Jünger ganz auf Jesus angewiesen. Ihre Abhängigkeit von Jesus, aber auch ihre Entwicklung zu selbständigen Nachfolgern, möchte ich mit der Entwicklung unserer Kinder und den Generationen unserer Familien vergleichen.
Jesus hat seinen Jüngern von Gott erzählt, ihnen gezeigt, was Gott durch ihn wirken kann, ihnen vorgelebt wie sie in der Welt wirken können, und ist ihnen wie eine liebende Mutter oder ein besorgter Vater vorausgegangen. Bis zu seinem Tod. In dieser Zeit haben die Jünger Jesus seine Arbeit machen lassen. Sie haben von ihm abgeschaut und sich belehren lassen. Das ging solange, bis sie selbständig genug waren, um selber mit der Verkündigung und der Wirkungstätigkeit zu beginnen. Nach seinem Tod haben die Jünger die Aufgaben Jesu in der Welt dann ganz übernommen. Ein bisschen so, wie Eltern die ihre Kinder langsam in den Familienbetrieb einarbeiten, bis diese soweit sind, ihn ganz zu übernehmen.
Bleiben wir noch beim Bild des Familienbetriebs. Jesus hat das Leben eines Menschen gelebt. Wie ein Familienoberhaupt hat er sich in dieser Zeit die Menschen aus seiner ‘Familie’ ausgesucht, die seine Botschaft und sein Werk nach seinem Tod weiterführen und weitertragen konnten. Diese ausgesuchten Jünger waren eine kurze Zeit mit Jesus unterwegs. Nach seinem Tod haben sie die Verantwortung übernommen und den Familienbetrieb weitergeführt. Und auch sie haben ihrerseits aus ihren ‘Familien’ wieder Jüngerinnen und Jünger gefunden, denen sie die Botschaft Jesu weitergegeben haben, damit diese sie in der Welt weiterverkünden sollten. Das ging so lange, bis die Tradition dieses Familienbetriebs bei uns angekommen ist. Nun sind wir die Jüngerinnen und Jünger, die den Familienbetrieb führen – jeder von uns in einem kleineren oder grösseren Bereich.
Dabei hat sich das Produkt das wir vertreten und anbieten nicht verändert. Verändert hat sich nur die Betriebsführung und die Vermarktung.
Die Botschaft Jesu und die Heilige Schrift verändert sich nicht. Wir hingegen ändern und verändern uns und jeder Mensch hat seinen je eigenen Stil und seine persönliche Art. So haben wir im Familienbetrieb Reich Gottes alle unsere je eigene Aufgabe um den Betrieb am Laufen zu halten, voranzubringen und Nachfolger zu suchen – bis zum Ende der Welt, bis zum Ende aller Zeiten…
Pastoralassistentin Erika Rauchenstein
Fürbitten
Jesus hat seine Jüngerinnen und Jünger seinem und unserem Vater im Himmel anvertraut. Mit ihm bitten wir:
- Für alle Menschen, die mit einer schweren Last beladen sind. Schenke ihnen Menschen, die ihnen helfen, diese zu tragen.
- Für alle Menschen, die das ganze Jahr hindurch für andere da sind. Lass sie in ihrer Aufgabe Erfüllung und Glück finden.
- Für die Eltern aller Generationen. Steh ihnen mit deinem Heiligen Geist in ihrer Aufgabe bei, ihren Kindern vorauszugehen.
- Für die Kinder aller Generationen. Lass sie die Liebe, aber auch die Führung und Leitung ihrer Eltern dankbar annehmen.
- Für alle Menschen in der Nachfolge Jesu. Lass sie die Botschaft Jesus unverfälscht, aber der Welt und der Zeit angepasst weitergeben.
Guter Gott, wie du deinen Sohn Jesus im Gebet erhört hast, so erhörst du auch unsere Gebete. Dafür danken wir dir, durch ihn, der uns vorausgegangen ist – Jesus Christus. Amen.
Segensbitte
Der barmherzige Gott, der uns seinen Sohn als Wegbereiter geschenkt hat, segne uns und mache uns bereit ihm und den Menschen zu dienen. Jesus Christus, der das Kreuz trug und uns durch sein Sterben und Auferstehen dem ewigen Tode entrissen hat, umfange uns in seiner Liebe und führe uns in das unvergängliche Reich. Der Heilige Geist, der den Menschensohn durch sein Leben und über den Tod hinausgeleitete, stärke unseren Glauben und schenke uns die Kraft zur Nachfolge. Das gewähre und so segne uns und alle die wir lieben unser dreieiniger Gott: Der Vater der Sohn und der Heilige Geist. Amen.